Irish Bouzouki

In der Mitte der sechziger Jahre gelangte eine griechische Bouzouki in die Hände des irischen Musikers Johnny Moynihan, der zu dieser Zeit in der Band „Sweeney‘s Men“ spielte.

Er selbst kommentierte in einem Interview aus neuerer Zeit seine Rolle in der Geschichte des Instruments mit sarkastischem Humor:
„Ich bin dafür verantwortlich, dass heute in jeder irischen Band jemand auf so einem Teil schreddelt“

Moynihan spielte dieses Instrument abwechselnd mit seinem Bandkollegen Andy Irvine. Letzterer machte später, nach seinen ersten Reisen nach Südosteuropa, Donal Lunny mit seiner griechischen Bouzouki bekannt.

 

Schalloch Musikhandel GmbH in Hamburg Irish Bousouki 02

Irvine und Lunny setzten die Bouzouki ab Anfang der siebziger Jahre in der „Folk-Supergroup“ „Planxty“ ein. Beide wurden zu herausragenden Vertretern des damals neuen Instruments, jeder auf individuelle Weise. Ihr Zusammenspiel bei Planxty, mit Lunny an der Bouzouki und Irvine an Bouzouki, Mandoline und Mandola ist bis heute richtungsweisend.

In diese Zeit fällt auch die Veränderung der Bauweise des Instruments. Schon vor der eigentlichen Planxty-Zeit baute der englische Instrumentenbauer Dave Abnett 1970 für Donal Lunny ein Instrument mit flächigerer Decke, Zargen und Boden. Ein Rückgriff also auf Formen der mitteleuropäischen Cisternfamilie, deren letzte Überlebende in der Volksmusik seinerzeit die portugiesische Gitarre und die deutsche Waldzither waren. Diese Grundform hat sich, natürlich mit vielen Varianten, durchgesetzt.
Klanglich wurde die Irish Bouzouki gegenüber dem griechischen Instrument perkussiver und voluminöser, behielt aber viel von dessen klarer Silbrigkeit.

Die Spielweise, die mittlerweile typisch für die irische Bouzouki, besteht aus einer Mischung aus kontrapunktischen Einzeltonläufen, perkussiven und aufgelösten Akkorden unter viel Einsatz von Bordunharmonik. Die Standardstimmung, die schon Johnny Moynihan benutzte, ist mittlerweile G-d-a-d‘, die sich besonders gut für die beschriebene Spielweise eignet. Daneben sind aber auch andere Tunings im Umlauf, G-d-a-e‘, A-d-a-d‘, G-d-g-d‘ u.a.

 

Heute wird die irische Bouzouki nicht nur in der irischen Musik, sondern auch in anderen „keltischen“ Stilen und Traditionen eingesetzt. Auch Singer-Songwriter werden zunehmend auf das Instrument aufmerksam. Die Musikerin Beth Patterson aus New Orleans ist ein spannendes Beispiel für den genreübergreifenden Einsatz dieses wunderbaren Instruments.

 

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