Die Vorläufer des Banjos waren westafrikanische Zupfinstrumente, die über den Sklavenhandel zunächst in die Karibik und später auf den nordamerikanischen Kontinent gelangten.
Typisch waren schon für die afrikanischen und frühen amerikanischen Banjovorläufer die verkürzte asymmetrisch angebrachte hohe „Bordun“-Saite und Spielweisen, die sich - auch zum Spielen von Einzeltönen - der Nagelaussenseiten bedienten, also direkte Vorläufer des Stroke-Stils sind.
Das der weiße Minstrelmusiker Joel Sweeney in den 1840‘iger die hohe Saite, auch „Chanterelle“ genannt, dem Banjo hinzufügte, ist - wie Abbildungen lang vor dieser Zeit beweisen - eine Legende. Es kam tatsächlich eine zusätzliche tiefe Saite hinzu, ob durch Mr. Sweeney oder nicht, ist unbewiesen.
Die sozial- und kulturhistorisch hochinteressante Entwicklung des Banjo, von den verschiedenen afro-amerikanischen Sklavenkulturen, über die Minstrelshows zu einem Modeinstrument des weißen urbanen Bürgertums hier zu beschreiben, würde den Rahmen dieses kleinen Artikels sprengen.
Eine informative Lektüre zu diesem Thema ist das Buch „That Half Barbaric Twang-The Banjo in American Popular Culture“ von Karen Linn.
Jedenfalls haben wir es Ende des neunzehnten Jahrhunderts dann mit dem Five-String Banjo in einer seiner heute noch gebräuchlichen Formen zu tun.
Zu dieser Zeit kamen Ragtime und andere „tanzbare“ Vorläufer des Jazz auf, zu denen das Banjo zwar als klanglich passend empfunden wurde, aber dessen fünfte Saite sich schlecht in die Harmonik dieser „neuen“ Musik integrieren ließ. Für diese Zwecke ließ man die Bordunsaite weg, zog, der klanglichen Durchsetzungsfähigkeit wegen, Stahl- statt der gebräuchlichen Darmsaiten auf und spielte das Instrument mit dem Plektrum. Hersteller brachten bald Banjos ohne Chanterelle als „Plektrumbanjo“ auf den Markt. Der Name hielt sich für diese Bauform, obwohl auch andere Banjotypen mit dem Plektrum gespielt werden wie z.B. das beliebte Tenorbanjo.
Dieses, aktuell gängigere, viersaitige Banjo, das standardmäßig in Quinten gestimmt wird, hat eine etwas andere Geschichte. Es entwickelte sich im Rahmen der Banjo- und Mandolinenorchester-Mode und war eigentlich als Einzeltoninstrument gedacht. Dennoch wurden darauf Akkordspieltechniken des Plektrumbanjos übertragen.
Das Tenorbanjo hat auch seinen festen Platz in der irischen Musik, wo es wiederum als Einzelton-Melodieinstrument gespielt wird.
Um Spielern anderer Zupfinstrumente den Banjosound zugänglich zu machen, gab und gibt es zahlreiche Hybridinstrumente: Gitarrenbanjos, Ukulelenbanjos, Mandolinenbanjos und und und…
Diese Varianten werden häufig von „richtigen“ Banjospielern, vorsichtig formuliert, belächelt.
In den richtigen Händen entwickelten sich aber auch hier eigene Spielweisen, die viel banjotypisches haben. Das oft geschmähte Gitarrenbanjo hatte und hat einen Platz z.B. im New Orleans-Jazz und im Ragtimeblues. Bekannte Vertreter waren Musiker wie Johnny St. Cyr und Papa Charly Jackson.
Wir führen eine wechselnde Auswahl von Five-String-, Tenor-, Gitarren und Ukulelenbanjos, teils neue, teils hochwertige gebrauchte Instrumente.
Wir beraten Sie gerne bezüglich der verschiedenen Typen und deren Einsatzmöglichkeiten, die vielen möglichen Stimmungen und Besaitungen.